© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 27.04.2024 - 22:22 Uhr

DORMAGO

„Konverter ist hier nicht zu vermitteln“

11.05.2017 / 22:05 Uhr — duz

Gohr/Broich. Diese Gelegenheit wollten sich Vertreter der Bürgerinitiative "Contra Konverter Gohr, Broich und Umgebung" nicht entgehen lassen: Dr. Barbara Hendricks kam nach Gohr, um den evd Solarpark zu eröffnen. Die Bundesumweltministerin wurde heute mit eindeutigen Schildern (Contra Konverter) im Umfeld der alten Deponie empfangen. Und oben am Ort des Geschehens erhielt sie einen Umschlag mit den Forderungen der BI. Den nahm die langjährige Bundestagsabgeordnete aus Kleve gerne entgegen, bat aber um Verständnis dafür, dass sie keine inhaltliche Erklärung abgeben könne: "Die Bürger jeweils vor Ort haben sicher immer recht, aber irgendwann muss die Bundesnetzagentur entscheiden." Die überwiegend männlichen Konverter-Gegner konnten die Position der Ministerin nachvollziehen und hatten heute auch kaum mehr erwartet.

Konkreter wurde Rainer Thiel. Zwar könne man die Siedlungen vom Gohrer Berg aus nur schwer erkennen, aber "da wohnen Menschen in der Nähe. Deutlich näher als am geeigneteren Konverter-Standort in Kaarst. Ich unterstütze das Anliegen der Gohrer sehr", sagte der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete. Und Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld wurde ebenfalls deutlich: "Wir sind bereit, unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Das gilt nicht nur für die Sonnenkraft. Auch bei der Windkraft sind wir fleißig dabei." Das sei keine leichte Diskussion gewesen. "Am Ende aber waren die Menschen in Gohr und Broich bereit, diese Veränderung im Landschaftsbild zugunsten des Klimaschutzes hinzunehmen."

Sonstige Belastungen wie den langjährigen Deponiebetrieb und die B 477 hätten die Bewohner ertragen. Einen weiteren massiven Eingriff in die Landschaft in Form eines Konverters könne man aber nicht hinnehmen. Lierenfeld: "Das kann man den Menschen hier nun nicht mehr vermitteln und für eine solche Anlage gibt es auch wesentlich geeignetere Standorte." Die Entscheidung liege jetzt erst einmal beim Regionalrat unter Vorsitz von Landrat Petrauschke und "am Ende vielleicht auch bei der Netzagentur."

 

Fotoquelle: duz

Pressefotos
Barbara Hendricks nahm die Infos der Bürgerinitiative im Beisein von Rainer Thiel MdL und Bürgermeister Erik Lierenfeld entgegen
Barbara Hendricks nahm die Infos der Bürgerinitiative im Beisein von Rainer Thiel MdL und Bürgermeister Erik Lierenfeld entgegen
Die Schilder am Eingang zum Solarpark mit eindeutigen Erklärungen
Die Schilder am Eingang zum Solarpark mit eindeutigen Erklärungen